Gut besuchter Gesprächsabend mit MdL Wolfgang Reinhart in Wachbach

Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart referierte zum Thema „Corona, Krieg und Krisen – wo steht unser Land?“

Wachbach. „Eine solche Kumulation der Krisen hat es in den letzten 30 Jahren bislang nicht gegeben“, so Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart, der zum Thema „Corona, Krieg und Krisen – wo steht unser Land?“ auf Einladung des CDU-Ortsverbandes im Wachbacher Gasthaus Linde referierte. „Der Krieg und die Inflation, gepaart mit den Folgen der Coronapandemie, insbesondere der dabei gefestigten Niedrigzinspolitik, all das bekommen wir derzeit auf einmal zu spüren.“, so Reinhart. Vor allem auch der demografische Wandel stelle aus seiner Sicht eine große Herausforderung für Staat und Gesellschaft dar, gerade wenn es darum geht, die großen Aufgaben der Dekarbonisierung und Digitalisierung zu meistern. „Ohne zusätzliche Fachkräfte wird das Ziel des Einbaus von 6 Millionen Wärmepumpen in den kommenden 4 Jahren nicht zu schaffen sein. Wir müssen daher einerseits das Handwerk weiter stärken und noch mehr für die berufliche Ausbildung werben, aber andererseits auch stärker auf qualifizierte Zuwanderung setzen“, so Reinhart. Gerade mit Blick auf die Mittelstandsunternehmen in der Region könne man froh sein, dass man mit der DHBW seit nunmehr 20 Jahren eine Hochschule in Bad Mergentheim habe. „Die DHBW ist ein ganz bedeutsamer Ausbildungsfaktor für den Ländlichen Raum. Dieser Campus war mir deshalb seit jeher ein Herzensanliegen. Wenn wir weiterhin Region der Weltmarktführer und Innovationsregion Nummer 1 in Europa bleiben wollen, ist es nämlich wichtig, dass wir vor Ort Unternehmen, Forschung und damit das Know-How von morgen zusammenbringen. Die dezentralen Strukturen und regional verteilten Cluster waren stets die Stärke unseres Landes“, so der Landtagsvizepräsident.

Reinhart sprach offen über die aktuell herausfordernden Themen in Deutschland und der Welt und gab den Anwesenden in seinem Vortrag auch einen Rundum-Einblick in die Landespolitik. Diese werde nach wie vor maßgeblich durch den Krieg in der Ukraine bestimmt, dessen Ende weiterhin nicht absehbar ist. „Diese Unsicherheiten prägen auch die derzeitigen Haushaltsberatungen im Land. Der Landtag wird in den kommenden Wochen über den Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024 mit einem Volumen von rund 121 Milliarden Euro beschließen. Das ist der größte Haushalt in der Landesgeschichte“, so Reinhart, der als Mitglied des Finanzausschusses derzeit an den Abstimmungen der Einzeletatpläne sämtlicher Ressorts teilnimmt.

Eine kurzweilige Fragerunde schloss sich an, in der die Beteiligten mit dem Wahlkreisabgeordneten über den Ausbau des ÖPNV, die Lebensverhältnisse im Ländlichen Raum bis hin zu Fragen der inneren Sicherheit sowie des Klimaschutzes und der Energieversorgung diskutierten. „Wir sind der Landkreis mit den meisten Windrädern im ganzen Land“, hob Reinhart auf Nachfrage die Bedeutung autarker, regenerativer Energiequellen im eigenen Land hervor. Dementsprechend habe er sich auch im Frühjahr vehement für den Erhalt der kleinen Wasserkraftwerke entlang der Tauber eingesetzt. „Ich war sehr froh, als sowohl Ministerpräsident Winfried Kretschmann als auch sein bayerischer Kollege Markus Söder mir auf meine Schreiben hin ihre Unterstützung für die kleinen Wasserkraftanlagen zugesichert haben. Im Zuge dessen konnte das von Bundeswirtschaftsminister Habeck vorgestellte Osterpaket, das einen Förderstopp für die kleinen Anlagen vorsah und mittelfristig das Aus für alle Wasserwerke an der Tauber bedeutet hätte, im Bundesrat entsprechend korrigiert werden“, so der ehemalige Bundesratsminister Wolfgang Reinhart.

Ortsverbandsvorsitzende Swantje Popp dankte abschließend Wolfgang Reinhart und allen Teilnehmern für ihr Kommen, die positiven Rückmeldungen aus dem Publikum und den regen Austausch.

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